Eggenfelden und die Eggenfeldener waren schon immer ein wenig leise unterwegs, unauffälig, könnte man sagen. Na ja, nicht alle, aber viele der Eggenfeldener.
Fragt man einen Eggenfeldener was er oder sie so macht, sagt er oder sie nicht selten: “Nix. Eigentlich nix.” Ob die betreffende Person es nicht sagen will, oder ob ….? Eigentlich sollte man das gar nicht so nach außen tragen, dass die Leute in Eggenfelden scheinbar nicht viel machen.
Ob es auch daran liegen mag, dass hier so wahnsinnig wenig los ist?
Weil halt nichts los ist in Eggenfelden, hat man hier so wahnsinng viel Zeit was draus zu machen. Wahrscheinlich ist paradoxerweise gerade deshalb in Eggenfelden so viel geboten, weil sonst einfach nix los ist.
Man könnte auch meinen, in Eggenfelden würden die Uhren langsamer gehen als woanders. Blickt man zum Vergleich von der Smartwatch auf die Kirchturmuhr, stellt man schnell fest, einheitliche mitteleuropäische Zeitzone.
Mag’s wohl daran liegen, dass in Eggenfelden alles so verdammt nah ist und dass man alles so nah um sich hat, was man braucht? Scheinbar. Dann bleibt einfach eine unmenge Zeit übrig, zum Nix Tun. Oder man entwickelt neue Ideen. So manch zündende Idee ist schon beim Nixtun gekommen.
Wenn andere im Stau auf dem Weg zur oder von der Arbeit stehen, sitzt man in Eggenfelden in einem der Cafes am Stadtplatz.
Was interessiert denn hier in Eggenfelden die Feinstaubbelastung, lange Verkehrswege zur Arbeit, hohe Mieten, fehlende Kindergartenplätze, teure Parkplätze. Einen Teufel interessiert uns das in Eggenfelden. Wir könnten auch gut auf die Nachrichten im Fernsehen verzichten, weil das alles mit Eggenfelden sowieso nix zu tun hat.
Ein bisserl hoffen die Eggenfeldener schon, dass es noch lange so bleibt, dass nix los ist in Eggenfelden. Denn damit ist man hier schon ganz schön beschäftigt.